Reparaturen an der akustischen Anlage von Klavieren und Flügeln

 

Die akustische Anlage von Klavieren und Flügel umfasst alle schwingenden Teile sowie solche, die zu ihrer Befestigung dienen. Zentrales Bauteil ist der Resonanzboden, gefertigt aus feinjähriger Bergfichte, der die Schwingungen der Saiten verstärkt. Die Größe seiner Fläche hat einen bestimmenden Einfluß auf Klangcharakter und Volumen des Instruments, sehr klein konstruierte Instrumente haben typische Schwächen in der Klangentfaltung.

Die Gussplatte nimmt die Saitenzugkräfte auf, die zwischen 15.000 und 24.000 kg betragen können. Sie ist aus Grauguß und trägt maßgeblich zum hohen Gewicht von Klavieren und Flügeln bei. Über den Langsteg werden die Töne in Mittellage und Diskant, über den Baßsteg die tiefen Lagen auf den Resonanzboden übertragen. Rund 200 Saiten sind auf einem modernen Instrument aufgezogen, die Baßsaiten sind zur Erzielung einer tieferen Frequenz mit Kupfer umwickelt.

Typische Schäden an alten Instrumenten sind Trocknungs- und Spannungsrisse im Resonanzboden und an den Stegen, eine mangelhafte Stimmhaltung; die Besaitung hat viele Fehlschwebungen, reißt leicht und klingt im Baß taub.

Im Rahmen einer Generalreparatur werden alle Schäden an Holzteilen der akustischen Anlage instandgesetzt, hierfür wird die Gußplatte ausgebaut und nach Lackierung neu eingepaßt, die Besaitung wird mit neuen Blank- und Baßsaiten sowie neuen Stimmwirbeln komplett ersetzt.

Wenn diese Arbeiten fachgerecht durchgeführt werden, ist das Instrument wieder für Jahrzehnte spielbar, Klaviere und Flügel sind dankbar und besitzen eine hohe Lebensdauer.

neu lackierter Resonanzboden
neu bronzierte Gußplatte